„Ich weiß nicht, wo mir der Kopf steht!“… „Zurzeit habe ich wirklich zu viel um die Ohren!“… „Ich kann nicht mehr!“ – Stress!
Jeder Mensch hat seine natürliche Belastungsgrenze. Ich habe meine noch nicht erreicht, stehe aber mit meiner Arbeit und diversen Freizeitaktivitäten kurz davor. Nur – das, was ich alles mache, macht mir Spaß. Natürlich gibt es negative und positive Erfahrungen – aber meine Zeit ist ausgefüllt und ich fühle mich gefordert. Im positiven Sinne. Also positiver Stress! Deswegen bin ich weit von einem „Burn-out“ entfernt. Andere fühlen sich andauernd müde und antriebslos. Sie betrachten alles um sich herum mit einer gewissen Gleichgültigkeit und können schlichtweg nicht mehr. Sie setzen sich Ziele, die sie nicht erreichen können – vielleicht, weil sie nicht erreichbar sind? Der Druck wird schließlich zu groß – man gibt klein bei – negativer Stress. Ausgebrannt!
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„Burn-out“ – was bedeutet das eigentlich? Das „Burn-out-Syndrom“ ist ein emotionaler Erschöpfungszustand, der jedoch nicht als „Krankheit“ anerkannt ist. Dieser Zustand ist gekennzeichnet von Erschöpfung, Zynismus und scheinbar mangelnder Leistungsfähigkeit. Man ist fertig mit der Welt, hat das Gefühl, alles zu geben, eigentlich nur noch zu arbeiten und es reicht doch zu nichts. Das kann verursacht sein durch eine falsche Lebensführung oder -planung (Arbeit – Fernsehen – Bett oder „Freizeitstress“), durch falsche Ziele bei der Arbeit, aber auch dadurch, dass man seine Lebensziele aus den Augen verloren hat. Dieses Gefühl kann aber auch Ausdruck einer ernst zu nehmenden psychischen Erkrankung sein. Nur will das keiner beim Namen nennen – „Ich habe Burn-out!“ klingt besser als „Ich habe Probleme mit meiner Seele!“. Und „ausgebrannt“ ist ein Begriff der Passivität: Jemand oder etwas hat mich ausgebrannt. Die Umwelt, die Arbeit oder die Mitmenschen sind schuld an meiner Misere – wie erfüllend Arbeit sein kann, sieht man eventuell gar nicht mehr. Und es würde ein Blick in uns hinein oftmals besser tun als das Schimpfen auf die scheinbar bösen Ursachen.
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Wenn man den ganzen Tag nur arbeitet, den Abend vor dem Fernseher verbringt und dann ins Bett geht, hat man kein erfreuliches Leben mehr. Haben Sie einmal versucht, am nächsten Tag zu rekapitulieren, was Sie am Vorabend im TV gesehen haben?
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Meist herrscht gähnende Leere in der Erinnerung. Der Abend war verloren – als hätte er nie stattgefunden. Einen abendlichen Spaziergang, ein Glas Bier mit Freunden oder einen Konzertbesuch hingegen behalten wir im Kopf. Wenn es geht, dann heißt das Zauberwort „Entschleunigung“ – fahren Sie doch mal extra langsam. Ganz wichtig ist es, sich bei einem Glas Wein wirklich die Zeit zu nehmen, erreichbare (!) Wünsche und Ziele zu definieren. Denn gerade das fällt oft sehr schwer – das einfache Definieren von Wünschen! In kleinen Schritten umgesetzt, wird das Leben somit wieder abwechslungsreich, bunt und das, was es sein soll: lebenswert!
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Ich will aber auch nichts kleinreden! Erschöpfungszustände und Antriebslosigkeit sind ernst zu nehmen, denn auch schwere Erkrankungen wie Depressionen können dahinterstecken – die man alleine nicht in den Griff bekommt! Dafür ist es aber wichtig, in sich hineinzuhören und auch den Weg zum Arzt nicht zu scheuen! Spätestens seit Robert Enke sollte sich kein depressiver Mensch mehr verstecken müssen! Nur sollte man dann den Mut haben, zu sagen: „Ich habe eine Depression und ich begebe mich in Behandlung!“ – und nicht mit dem Begriff „Burn-out“ die Schuld auf etwas anderes schieben. Denn nur so kann man sein Leben in den Griff bekommen – mit Erkenntnis und dem Willen zur Veränderung! Und: Wir haben nur das eine Leben! Ihr Christoph Werner
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Tierärztliche Gemeinschaftspraxis Dott. Johann Mair und Dr. Christoph Werner GbR
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