Jedes Kind kennt und liebt ihn, den Osterhasen. Im Garten nach bunt bemalten Eiern und Süßigkeiten zu suchen, ist eines der Highlights des Jahres und macht sowohl Jung als auch Alt großen Spaß. Über die Herkunft des kleinen flauschigen Gesellen und seine Traditionen wissen wir allerdings meist recht wenig. Daher haben wir uns auf die Suche begeben – diesmal jedoch nicht nach den leckeren Osterpräsenten, sondern nach Informationen zu diesem lieb gewonnenen Brauch.
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Warum steht gerade der Hase im Mittelpunkt dieses Festes? Und woher kommt der Osterhase eigentlich?
Hierzu gibt es mehrere Theorien. Die als am logischsten geltende ist, dass der Hase seit vorchristlicher Zeit als der Bote des Frühlings gilt und dank seiner zahlreichen Nachkommen gleichzeitig auch für Fruchtbarkeit steht. Ostern soll sich von der Fruchtbarkeits- und Frühlingsgöttin „Eostrae“, auch „Ostara“ genannt, ableiten. Ein beliebter Begleiter der Göttin war der Hase, der ihr als heiliges Tier zur Seite stand. Ihr Fest war das Frühlingsfest anlässlich der Tagundnachtgleiche. Das Christentum nahm dies zum Anlass und verband damit die Auferstehung Christi – und legte dieses auf die heutige Osterzeit. Dies war aber nicht wie erwartet von Anfang an so, sondern erst mit Beginn des Mittelalters der Fall. Der christliche Glaube hat Jahrhunderte gebraucht, um den Hasen in der Geschichte zu verankern. Als Fruchtbarkeitssymbol angesehen, wurde der Hase 751 von Papst Zacharias von der Speisekarte gestrichen. Hier sollte die Verbreitung von Umtriebigkeit unterbunden werden, da der Verzehr von Hasenfleisch dazu führen sollte. Man besann sich zusätzlich auf das Ei, das als Symbol für immer wieder neu entstehendes Leben steht.
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Erst im 17. Jahrhundert kann man in schriftlicher Form die Erwähnung des Osterhasen finden. Der Mediziner Georg Franck von Franckenau wollte die Menschen vor zunehmenden Eierverzehr warnen und legte so den Grundstein bzw. den ersten Hinweis auf den Ursprung des Osterhasen. Die Eier durften natürlich nicht dem normalen Ei der Henne entsprechen, daher bemalte man sie bunt und sie wurden feste Bestandteile des Brauches. Interessant ist, dass vor dem 17. Jahrhundert nicht nur der Hase die Eier brachte, sondern auch andere Tiere wie Fuchs, Storch, Ostervogel und Kuckuck übernahmen diese ehrenvolle Aufgabe. In der Zeit des Frühlings sah man vermehrt Hasen auf den Wiesen, die in Gruppen tanzten, und als sie verschwunden waren, fand man nur noch bunte Eier. Heute weiß man, dass diese Eier von bodenbrütenden Wildtieren stammten. Doch diese Tatsache verbannte die anderen Tiere aus der Ostertradition und stellte den Hasen in den Mittelpunkt. Auch in anderen Ländern wird der Osterhase schon früh als Bote des Frühlings genannt. Zahlreiche Abbildungen aus dem antiken Griechenland, aus China und Germanien zeigen den beliebten „Meister Lampe“.
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Geschichten gibt es viele, die die Entstehung des Osterfestes erklären sollen, doch niemand kann diese bis heute handfest belegen. Jedoch sind sich alle darin einig, dass diese Tradition eine der verwurzeltsten in der Geschichte des Christentums ist und jedes Jahr aufs Neue den Menschen Freude bereitet.