Einmal pro Woche treffen sich die „kleinen Küchenhelden“ – 12 Freilassinger Kids im Alter zwischen 6 und 12 Jahren –, um gemeinsam mit ihrer Leiterin Barbara Schmitz zu schnippeln, zu probieren, zu kochen und zu essen. Wir wollten mehr über die Hintergründe dieses Projektes wissen und haben uns mit Barbara Schmitz zum Interview verabredet.
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Wie kamen Sie dazu, die „kleinen Küchenhelden“ ins Leben zu rufen?
Mir war es schon immer ein Anliegen, Kindern vernünftige Ernährung zu vermitteln. Durch meinen Beruf als Hauswirtschaftslehrerin, aber auch durch meine privaten Erfahrungen merke ich, dass das gemeinsame gesunde Essen immer mehr ins Hintertreffen gerät. Ich finde es sehr wichtig, dass Kinder frühzeitig lernen, sorgsam mit unseren Lebensmitteln umzugehen, da wir meiner Ansicht nach sonst in eine Kultur verfallen, die nur mehr aus Pappschachteln isst und keinen Bezug mehr zum Essen hat. Lebensmittel sind Mittel zum Leben und das müssen wir uns wieder ins Gedächtnis rufen.
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Da stimmen sicher viele Eltern zu, aber im täglichen Alltag ist es oft sehr schwer, die Kleinen für Obst und Gemüse zu begeistern. Wie schaffen Sie das?
Das Wichtigste für mich ist, dass wir uns daran erinnern, was in unserer Region zu welcher Jahreszeit wächst und was wir daraus machen können. Auch bei den „kleinen Küchenhelden“ merke ich oft, dass Kinder eine Abneigung gegen alles haben, was grün ist oder eine extrem bunte Farbe hat. Ich versuche dann, es den Kindern schmackhaft zu machen, indem wir alle Gerichte einerseits mit einem lustigen, kinderfreundlichen Namen versehen und sie andererseits interessant gestalten. Wir setzen das um, indem wir zum Beispiel mit kleinen Ausstechern aus dem Gemüse lustige Figuren kreieren und uns so mit diesem Lebensmittel auseinandersetzen.
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass wenn Kinder sich auf diese Weise mit den Lebensmitteln beschäftigen und auch einmal eine Aufgabe mit Verantwortung, z.B. etwas mit einem schärferen Messer auszuschneiden, übernehmen dürfen, sie das Zubereitete auch unbedingt probieren möchten. Dabei habe ich schon einige Male erlebt, dass Kinder ein Gemüse gegessen haben, das sie vorher nicht mochten – und vor allem, dass es ihnen dann auch noch schmeckte. Wichtig finde ich auch den Kindern die Vielfalt zum Beispiel in Hinblick auf Gemüse zu vermitteln denn ich merke, dass manche Kinder viele Gemüsesorten noch gar nicht kennen. Ich frage die Kinder in diesem Zusammenhang gerne, ob sie eigentlich wissen wo die Nudeln wachsen? Und dann fangen Kinder tatsächlich an zu überlegen und zu grübeln.
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Das heißt das Wichtigste ist es eigentlich sowohl das Essen selbst als auch das Wissen über Lebensmittel kinderfreundlich aufzubereiten, oder?
Ja genau.
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Wie ist denn generell die Resonanz, die Sie von den Kindern auf die „kleinen Küchenhelden“ bekommen?
Die Resonanz ist sehr groß und wir sind seit unserer Gründung im Frühjahr 2014 auch sehr schnell gewachsen. Das liegt aber nicht nur am Kochen und Essen, sondern vor allem auch daran, dass sich unter den Kindern kleine Gruppen bilden und sogar Freundschaften entwickeln. Für mich ist es immer schön zu sehen, dass Kinder aus verschiedenen Schulen oder unterschiedlichen Kulturen sehr positiv miteinander umgehen und auch Kinder mit Migrationshintergrund toll aufgenommen werden.
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Würden Sie sagen, dass ein Angebot wie es die „Kleinen Küchenhelden“ sind, sich auch positive auf die sozialen Kompetenzen der Kinder auswirkt?
Auf jeden Fall! Ich finde das sogar sehr wichtig, denn ob bei den „Kleinen Küchenhelden“ oder auch beim Mannschaftssport, es ist wichtig den Kindern Verantwortungsgefühl, Zuverlässigkeit und Teamfähigkeit beizubringen und das geht bei Angeboten wie dem unseren ganz spielend.
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Sind Sie der Meinung, dass das gemeinsame gesunde Essen in den Familien manchmal zu kurz kommt?
Ja, absolut. Meiner Meinung nach liegt das in der heutigen Zeit häufig daran, dass in vielen Familien beide Elternteile berufstätig sind und demgemäß auch viel weniger Zeit haben. Wenn man dann abends müde von der Arbeit nach Hause kommt, hat man natürlich keine große Lust mehr, ein aufwendiges Essen zu kochen. Das ist absolut verständlich, aber ich stelle immer wieder fest, wie begeistert die Kinder davon sind, wenn sie merken, wie toll es ist, gemeinsam zu kochen und sich dafür Zeit zu nehmen. Sie erleben plötzlich, dass essen zu unserer Kultur gehört und dass es ein sehr schönes Erlebnis ist, sich beim Essen zu unterhalten und Spaß zu haben.
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Was würden Sie Familien raten, in denen beide Elternteile berufstätig sind und daher weniger Zeit zum gemeinsamen Kochen haben?
Ich würde den Eltern raten, dass sie zum Beispiel die Wochenenden an denen man aufgrund von schlechtem Wetter nicht ins Freie gehen kann, dafür nutzen, gemeinsam Zeit in der Küche zu verbringen und gemeinsam ein vollwertiges Gericht zuzubereiten. Zusammen schnippeln, probieren, den Tisch toll zu decken und dann zu essen – kurz die Esskultur gemeinsam zu erleben. Damit das für die Kinder auch einen gewissen Spaßfaktor bringt, haben wir bei den „Kleinen Küchenhelden“ zum Beispiel gemeinsam eine Tischdecke gestaltet. Die Kinder durften dabei unter anderem das Essbesteck und die Teller aufmalen, damit sie auch immer wissen wo was hingehört. Oder wir haben auch einen eigenen, lustigen Tischspruch kreiert, den wir wenn alle zu Tisch sind immer vor dem Essen gemeinsam aufsagen und so miteinander das Essen beginnen.
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Mich würde jetzt noch interessieren, wie sich das Ganze finanziert, denn ein derartiges Projekt kostet sicher viel Geld.
Das stimmt, denn mir ist es sehr wichtig, dass die Nahrungsmittel, die wir zubereiten, immer frisch sind, aus der Region kommen und eine gute Qualität bieten; das kostet natürlich. Wir haben das Glück, für unser Projekt einen sehr großzügigen Sponsor – die Sparda Bank München – gefunden zu haben. Auch der Träger des Projektes, das „Haus der Jugend Freilassing“, unterstützt uns, wo es nur geht. Für die Kinder selbst ist das Angebot grundsätzlich kostenlos. Es muss lediglich eine Versicherung – falls doch einmal etwas passiert – vorhanden sein. Wir haben das so geregelt, dass die Kinder für einen geringen Beitrag von 7,50 Euro im Jahr beim „Haus der Jugend“ Mitglied werden können und so dann automatisch versichert sind.
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Kontakt und Informationen:
Barbara Schmitz, barbara.schmitz53@freenet.de
Zutaten für ca. 10 Personen
Das Kraftfutter ist ca. 3 Wochen haltbar!
50 ml Agavensirup, Ahornsirup oder Honig Mandeln und Pistazien grob hacken. Backofen auf 180 Grad vorheizen. Dann alle Zutaten mit dem Sirup vermischen. Blech mit Backpapier auslegen, die Mischung darauf verteilen und für 25 Minuten in den Ofen schieben. Herausnehmen, ganz abkühlen lassen und mit Naturjoghurt sowie frischem Obst genießen.
Mehr Informationen zu den "kleinen Küchenhelden" finden Sie auf ihrer Facebookseite!
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