Faszination Skitourengehen

Bild: Roberto Caucino, Jakub Cejpek | Dreamstime

Während viele Skigebiete immer moderner ausgebaut, die Skipässe immer teurer werden und der Wintertourismus gerade an den Wochenenden mehr und mehr Freizeitsportler sowie Adrenalinjunkies in die überfüllten Gondeln schwemmt, wird einigen diese Entwicklung zu viel. Skitourengehen bietet hierzu das komplette Gegenteil: Natur pur, eine große Auswahl an Tiefschneehängen und vor allem Ruhe. Eine willkommene Alternative für viele Wintersportler, die einfach nur die pure Natur genießen und dabei auch ihr Können unter Beweis stellen wollen. Skitourengehen – oder auch Skibergsteigen – wird immer beliebter und begeistert beinahe jeden, der es einmal ausprobiert hat. Wir stellen Ihnen in dieser Ausgabe die wichtigsten Aspekte dieser Trendsportart vor.

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Die Anfänge des Skitourengehens datieren ins Ende des 19. Jahrhunderts, als es noch keine Skilifte gab und die Skier eher ein Mittel zur besseren Fortbewegung im Schnee waren als ein Sportgerät zur Vergnügung. Die Ausrüstung war damals natürlich ebenfalls noch viel einfacher, und so benutzte man Seehundfelle, die mit Lederriemen unter den Skiern befestigt waren.

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Heutzutage haben wir eine fortgeschrittene, moderne Technik. Wenn man auch wieder heil im Tal ankommen möchte, ist die richtige Ausrüstung das A und O, und dabei sollte man auf keinen Fall Kompromisse eingehen.


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Die Ausrüstung

Der richtige Tourenski sollte perfekt auf seinen Nutzer abgestimmt sein. Ist man ausdauernd und kräftig, dafür aber nicht der beste Skifahrer, greift man eher zu einem schweren und stabilen Ski. Wenn man im Skifahren zuhause ist oder lange und kraftraubende Aufstiege vor sich hat, kann einem ein leichter und wendiger Ski vieles erleichtern. Je nach Vorlieben des Skifahrers gibt es auch bei der Bindung unterschiedliche Schwerpunkte, die gesetzt werden können. Im Grunde ist der Aufbau und der Nutzen einer jeden Tourenbindung aber gleich: Beim Aufstieg ermöglicht einem das Lösen des hinteren Bindungsteils das Abheben der Ferse und somit eine natürlichere Körperhaltung beim steilen Anstieg. Vor der Abfahrt kann man die Bindung dann einfach wieder komplett fixieren und hat einen sicheren Halt. Die Skistöcke fürs Tourengehen sollten immer in etwa zehn Zentimeter länger sein als die normalen Skistöcke, da somit ein spezieller Winkel zwischen Boden und Bergsteiger entsteht, der eine bessere Kraftübertragung ermöglicht. Ein großer Teller und eine krallenförmige Spitze bieten zusätzlich noch besseren Halt im Schnee. Die Felle, das wahrscheinlich wichtigste Utensil eines jeden Tourengehers, bestehen meistens aus Mohair, dem Fell der Angoraziege, oder aus Synthetikfasern. Sie werden unter den Skiern befestigt und sollen zum einen verhindern, dass man während des Aufstiegs immer wieder nach hinten abrutscht, dürfen zum anderen aber auch nicht zu viel Widerstand bieten.

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dreamstime_xl_43474196Ohne ein Lawinen-Verschütteten-Suchgerät (LVS) sollte kein Skitourengeher unterwegs sein. Es muss natürlich immer direkt am Körper getragen werden, anders als Lawinenschaufel und -sonde im Rucksack sowie eine Karte, Harscheisen und ein Handy für den Notfall. Im besten Fall nimmt jeder Anfänger vor seinen ersten Touren auch unbedingt an einem Kurs teil, in dem den Skitourenneulingen der richtige Umgang mit den Werkzeugen und das Verhalten im Notfall erläutert wird.

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Denn trotz all der guten Ausrüstung ist Skitourengehen ein Sport, der viel Können, Wissen und Erfahrung verlangt und bei dem eine verantwortungsvolle Planung und Durchführung der Tour unerlässlich sind.

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Die Risiken

Die mit Abstand größte Gefahr beim Skitourengehen stellen Lawinen dar, die meistens sogar von den Tourengehern selbst ausgelöst werden. Sie können Jeden mit sich reißen, auch den noch so erfahrenen Bergführer, und nur mit viel Glück und der richtigen Sicherheitsausrüstung hat fast niemand eine Chance, ihnen zu entkommen. Die sogenannten Schneebrettlawinen können schon durch leichten Druck ausgelöst werden und bewegen riesige Massen an Schnee, indem die obersten Schichten auf einer tiefer gelegenen abrutschen. Lockerschneelawinen sind vor allem für Tourengeher, die in sehr steilem Gelände unterwegs sind, gefährlich, da diese Form der Lawine durch schwache Bindung des Schnees zum Untergrund vor allem bei Steilheit sehr leicht in Bewegung gerät. In den letzten Jahren hat sich außerdem ein umstrittener Trend entwickelt, der ebenfalls einige Risiken birgt: das Skitourengehen am Rand von präparierten Pisten. Gründe für diesen Trend sind die einfache Orientierung im Skigebiet, der Schutz vor Lawinen und eine kontrollierte Abfahrt. Jedoch kommt es bei vollem Bergbahnbetrieb häufig zu Zusammenstößen zwischen Skifahrern und den ihnen entgegenkommenden Tourengehern. Sowohl für das klassische Tourengehen als auch für das Tourengehen am Rand von Pisten gilt: Wer nicht vorsichtig, rücksichtsvoll und bedacht bei der Sache ist, gerät bei diesem Sport schnell in Gefahr und kann auch zur Gefahr für andere werden.

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Doch nicht nur das richtige Know-how, sondern auch ein fitter Körper in gesundheitlich gutem Zustand sind wichtige Voraussetzungen.

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Die gesundheitlichen Aspekte

Skitourengehen ist ein Ausdauersport. Es braucht eine gute Kondition, Ausdauer und auch gute Kraftreserven, um nach dem kräftezehrenden Aufstieg durch den tiefen Pulverschnee auch die Abfahrt noch sicher meistern zu können. Die Bewegungsabläufe beim Aufstieg und bei der Abfahrt beanspruchen den ganzen Körper, vor allem aber die Beinmuskulatur. Und so wird beim Skitourengehen nicht nur das Herz-Kreislauf-System durch einen erhöhten Energieverbrauch gestärkt, sondern der gesamte Körper mit Muskeln und Sehnen trainiert. Um für die Skitourensaison perfekt vorbereitet zu sein, bietet es sich an, schon vorher regelmäßig zur Skigymnastik zu gehen.

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Unser Fazit:

Skitouren sind eine tolle Alternative zum Großbetrieb in Skigebieten, vor allem für jene, denen der Trubel zu viel ist und präparierten Pisten zu wenig Abwechslung bieten. Der Aufstieg über unberührte Schneefelder und die Abfahrt durch weite Tiefschneehänge sind ein fantastisches Erlebnis, das aber auch viel Erfahrung und körperliche Fitness voraussetzt. Die Gefahren, die dieser Sport mit sich bringt, dürfen auf keinen Fall unterschätzt werden und schränken die Zielgruppe, für die das Skitourengehen in Frage kommt, ein. Wir raten: Leute, deren Interesse geweckt ist und die sich all das zutrauen, sollten sich auf jeden Fall an einen Profi wenden und diesen tollen Sport einmal ausprobieren.

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Geführte Skitouren bieten an:

Bergschule Watzmann

Tel.: +49 8657 711 | Ramsau

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Façon Alpine Bergschule UG

Schragnweg 7 | 83395 Freilassing

Tel.: +49 8654 5894262

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Autor: admin

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