Es ist vollbracht! Wir haben es geschafft, dass sich der Gesetzgeber ernsthaft überlegt, uns mittels einer Impfpflicht vor uns selbst zu beschützen. Vor uns selbst? Nun, ganz richtig ist das nicht. Vielmehr sorgen selbsternannte Experten und angelesenes Halbwissen dafür, dass wir uns in Gefahr bringen. Wir feiern lieber „Masernpartys“ mit dem wehrlosen Nachwuchs und riskieren damit ernsthafte gesundheitliche Schäden, als zur Impfung zu gehen. Wohl hauptsächlich aus Angst.
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Natürlich kann es Nebenwirkungen oder Unverträglichkeiten bei einer Masernimpfung geben, nämlich bei sage und schreibe 0,0027 % der Impfungen. Die Wahrscheinlichkeit schwerer Erkrankungen ist bei einem Infekt aber wesentlich höher, sodass sich diese Risikoabwägung eigentlich verbietet. Tut sie aber offenbar nicht.
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Woher also dieses Handeln wider alle Logik? Der Hauptgrund ist wohl, dass viele nicht wissen oder verstehen, was eine Impfung im Körper macht. Und wenn wir etwas nicht verstehen, dann sind wir oftmals sicherheitshalber erst mal dagegen. Wer von den „Impfgegnern“ hat denn auch nur annähernd eine Ahnung davon, was bei einer Impfung im Körper passiert und warum Ärzte mit Fug und Recht behaupten, sie sei sehr sicher? Wohl kaum einer. Wir trauen uns größtenteils nicht zu, unsere Einkommenssteuererklärung selbst auszufüllen oder einen Ölwechsel selbst durchzuführen, aber wir bilden uns auf der Grundlage von Google & Co. eine Meinung über medizinische Themen und wollen diese dann mit Ärzten und Fachärzten diskutieren. Nicht falsch verstehen: Kein Arzt sollte etwas dagegen haben, wenn ein Patient ein Beratungsgespräch wünscht. Gern wird jeder Arzt erklären, wie eine Impfung funktioniert, was sie mit dem Körper macht und wie effektiv sie schützen kann.
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Es ist paradox, aber die Impfung ist tatsächlich das Opfer ihres eigenen Erfolges geworden.
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Natürlich gibt es auch dank der „kleiner“ werdenden Welt noch die Bedrohung durch schwere Infektionskrankheiten wie Kinderlähmung – nur sehen wir diese Krankheiten nicht mehr, weil die Impfungen der Vergangenheit funktioniert haben. Und in der Folge haben wir vor dem, was wir nicht mehr sehen, keine Angst und gehen nicht mehr zur Impfung, weil die ja angeblich nur krank macht. Nur wenn man das weiterdenkt, wird man feststellen, dass es wieder andere Zeiten geben wird und uns genau dieser Gedanke gefährden und mitunter krank machen wird.
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Ob eine Impfpflicht sein muss? Ich weiß es nicht. Doch mit Argumenten wird dieser festgefahrene Konflikt zwischen Gegnern und Befürwortern einer Impfung wohl kaum mehr zu lösen sein. Das dürfte hauptsächlich daran liegen, dass emotionale Argumente auf fachliche treffen. Und das führt selten zu einem Konsens. Das Traurige ist nur, dass die, die es angeht, selbst noch nicht entscheiden können – nämlich die Kinder.
Ihr Dr. Christoph Werner
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