Ein musikalisches Juwel aus dem Herzen Bayerns
dem baldige Zweifach-Mama!Wir hatten die Gelegenheit, mit einer absoluten Ausnahmekünstlerin zu sprechen, die ihre Natürlichkeit, ihren grenzenlosen Optimismus und die Liebe zur Musik durch ihre Instrumente in einem eindrucksvollen Klangerlebnis zum Ausdruck bringt. Martina Eisenreich ist Vollblutmusikerin, Komponistin für Film und Fernsehen, Hörspiel, Theater und Konzertsaal, vielfache Preisträgerin – zuletzt ausgezeichnet mit dem „Rolf-Hans Müller Preis“ für die beste deutsche Fernseh-Filmmusik 2013 und 2014 und zu
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Impuls Lifestyle: Guten Tag, Frau Eisenreich, wir freuen uns sehr, dass Sie sich Zeit für ein paar Fragen nehmen!
Martina Eisenreich: Natürlich, gerne!
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ufgewachsen?Impuls Lifestyle: Wie und wo sind Sie a
Martina Eisenreich: In einem kleinen Dorf in der Nähe von Erding, im Heimatort der Familie meines Vaters seit vielen Generationen. Meine Eltern führten zusammen ein Bauunternehmen: Mein Vater war Maurer und Zimmermeister und meine Mutter führte das dazugehörige Büro.
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Impuls Lifestyle: Jetzt bin ich erstaunt! Wenn ich mir Ihre Biografie ansehe, könnte man meinen, Sie stammen aus einer Musikerfamilie und sind inmitten von Instrumenten und Noten groß geworden!?
Martina Eisenreich: (lacht) Ich war mit meiner musikalischen Leidenschaft eher die Ausnahme in der Familie. Allerdings kamen die ersten Impulse durchaus von meinen Eltern – wenn auch ganz anders, als man sich das vorstellt. Mein Vater war immer ein großer Freund der Volksmusik und das Umfeld im Baugeschäft war sehr gesellig: Oft gab es etwas zu feiern, immer hatte jemand ein Akkordeon dabei und an diesen Abenden wurde viel zusammen gesungen. Diese Art der Zusammengehörigkeit habe ich als Kind sehr geschätzt. Mein Vater hat diese Faszination
sehr früh gefördert – ich durfte bei den Festen immer wach bleiben, stand mit Schepper-Instrumenten inmitten der Musikanten herum. Zum dritten Geburtstag bekam ich ein Mini-Akkordeon geschenkt, mit dem ich dann schnell versucht habe, die bekannten Lieder mitzuspielen. Als Fünfjährige war ich oft die Musikantin in der Runde.
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Impuls Lifestyle: Ich staune schon wieder: Wie haben Sie sich in dem Alter das Akkordeonspielen angeeignet?
Martina Eisenreich: Kinder sind in diesem Alter ja sehr lernfähig, wenn sie sich für etwas begeistern. Als meine Eltern bemerkten, dass ich mit drei Jahren lesen und schreiben konnte, überredete mein Vater einen Musiklehrer aus der Stadt, mir auch das Notenlesen zu zeigen und mich zu unterrichten – ganz ohne Ehrgeiz oder den Druck, etwas üben zu müssen. Als ich genug hatte vom Akkordeon, habe ich alles mögliche andere ausprobiert. So hat sich die Faszination wie von selbst auf andere Bereiche übertragen. Es wurde zur großen Leidenschaft meiner Kindheit, mich mit möglichst verschiedenen Instrumenten und Stilrichtungen zu befassen.
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Impuls Lifestyle: Wie ging’s dann weiter?
Martina Eisenreich: Mit 15 Jahren wurde ich als Jungstudentin an der Münchener Musikhochschule aufgenommen. Ich wollte unbedingt klassische Komposition studieren, um einen tieferen Einblick und Überblick zu bekommen. Musikalisches Zusammenspiel ist immer ein prägendes Thema geblieben, vor allem Orchestermusik hat mich begeistert.
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Impuls Lifestyle: Haben Sie ein Lieblingsinstrument?
Martina Eisenreich: Das Akkordeon war ein guter Einstieg, weil es in seiner vorgegebenen Tastenstruktur eine „eingebaute Harmonielehre“ besitzt. Ein Klavier gibt den umfassenden Überblick, es war im Studium daher mein Hauptinstrument. Aber wenn ich selbst musiziere, geht es mir um emotionale Ausdrucksmöglichkeiten, um eine kreative Klangfarbengestaltung. Auf der Violine kann ich das am besten beeinflussen. Sie hat so viele frei gestaltbare Parameter, die auf einigen anderen Instrumenten schon festgelegt sind – was auch den Anfang des Geigenspiels verhältnismäßig schwer macht. Aber gerade dadurch lässt sie auch viel Raum für ein ungezähmtes emotionales Spektrum: Man kann die Töne auch einfach mal „umkippen“ lassen. Das liebe ich.
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Impuls Lifestyle: Hatten Sie jemals einen „Plan B“, eine Alternative zur Musik?
Martina Eisenreich: Nein, ich wollte immer Musik machen und habe darüber auch nie nachgedacht. Allerdings hatte ich immer die volle Unterstützung meiner Eltern, das war sehr wichtig für mich. Sie haben mich nie gedrängt, aber immer mit voller Kraft unterstützt. Von mir wurde nie verlangt, erst mal „etwas Richtiges“ zu lernen. Diese Freiheit begreife ich erst heute. Aber ich denke, wenn man sich etwas wirklich von Herzen wünscht und alles einsetzt, was man hat, was man kann – Energie, Herzblut, Vertrauen –, dann finden sich die Wege.
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Impuls Lifestyle: Wo und wie holen Sie sich Ihre Ruhe und damit einhergehend Ihre Inspiration?
Martina Eisenreich: Ich habe das Glück, dass mein Arbeitsleben sehr abwechslungsreich ist. Meine Kompositionsarbeit ist eher still und einsam, eine Reise im eigenen Kopf mit immer neuen Horizonten. Ein Konzert zu geben ist für mich dagegen Herzenssache und kommunikativ. Auf der Bühne erwächst eine konstruierte Idee manchmal erst zum Leben, weil man direkt aus der Intuition schöpft und sie einem Zuhörer widmet. Und dieser eine Moment, wenn es dunkel wird im Konzertsaal und sich alles zu reiner Gegenwärtigkeit verdichtet, ist für mich sehr wichtig – da wird alles in mir still und gibt mir eine große Energie und Ruhe.
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Impuls Lifestyle: Sie haben einen dreijährigen Sohn, der jetzt wirklich inmitten von unzähligen Instrumenten aufwächst. Wie verhält es sich bei ihm mit der Musik?
Ja, wir sind eine Musikerfamilie, unser Sohn kommt natürlich von allen Seiten mit Musik in Berührung – im Moment ist das ein toller Spielplatz. Aber vielleicht ist es für ihn auch wichtig, etwas Eigenes zu entdecken. Ich wünsche mir sehr, dass er Wege und Herausforderungen im Leben findet, die ihm etwas bedeuten. In welche Bereiche es ihn dabei auch immer ziehen mag.
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Impuls Lifestyle: Auf Ihren Touren spielen Sie in unterschiedlichsten Ländern. Können Sie einen Unterschied in Ihrer Darbietung feststellen?
Martina Eisenreich: Auf der Bühne spürt man sehr stark die Mentalität eines Landes. Manchmal ist das Publikum ungewohnt impulsiv, in Italien landen wir z.B. oft in wilden Improvisationen und augenzwinkernden Moderationsversuchen. In Frankreich dagegen ist die Stimmung meist hochkonzentriert; hier trete ich den Zuhörern unweigerlich auch mit einem anderen Humor gegenüber – menschlich wie musikalisch. Es ist immer wieder ein schönes Gefühl, an neuen Orten zu sein und sich über Musik den Menschen ganz unvermittelt anzunähern.
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Impuls Lifestyle: Liebe Frau Eisenreich, es war mir ein besonderes Vergnügen, mit Ihnen zu sprechen und Ihren spannenden Erzählungen zuzuhören. Wir wünschen Ihnen und Ihrer – bald größer werdenden – Familie alles Gute und freuen uns, Sie im Herbst in Traunstein auf der Bühne zu erleben!
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