Das neue Jahr begrüßen wir mit Sekt, Feuerwerk und Glückwünschen. Jetzt ist die Zeit, sich mit unseren Visionen, Wünschen und Träumen fürs neue Jahr zu beschäftigen. Manche davon tragen wir schon seit mehreren Jahren mit uns, ohne dass sie je verwirklicht wurden. Damit 2017 unser Jahr der Traum-Erfüllung wird, hat die Beraterin Carolin Otzelberger einige gute Tipps auf Lager.
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„Meist stehen wir uns selbst im Wege, wir halten uns klein, indem wir Gedanken nachhängen wie ,das geht doch nicht‘, ,nicht jetzt‘ oder ,Schuster, bleib bei deinen Leisten‘, erklärt Carolin Otzelberger, die Menschen in der Umsetzung ihrer Visionen coacht und sich selbst „die Möglichkeitsmacherin“ nennt. So berichtet sie von einer Klientin, die den großen Traum hatte, mit ihrer ganzen Familie nach Norwegen zu ziehen, aber lange am Zögern war, weil die Kinder hier in die Schule gehen. Dieses Jahr haben sie und ihr Mann den Plan in die Tat umgesetzt und leben jetzt in Lillehammer. Eine andere Klientin, deren Kinder bereits aus dem Haus sind, hat endlich den Absprung geschafft und widmet sich ganz ihrem Hobby, der Malerei. „Die Hauptgründe, warum viele Pläne scheitern, sind mangelndes Vertrauen in sich selbst, zu wenig Geduld und die Vorstellung, es alleine schaffen zu müssen“, sagt Otzelberger. „Viele Menschen sind inspiriert, haben gute Ideen und Zukunftspläne, doch dann meldet sich die innere Stimme, die einen ,auf den Boden holt‘. ,Dafür habe ich keine Zeit‘, meine Ausbildung reicht nicht‘, ,Mir fehlt jegliches Talent‘, ,Das kann ich mir nicht leisten‘ oder schlicht ,Ich trau mich nicht‘, flüstert (oder brüllt) einem der innere Kritiker ins Ohr.“
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Meist sind es Glaubenssätze aus der Kindheit, die uns dabei boykottieren, unsere Ziele auszuleben. „Das Prinzip ,Schuster, bleib bei deinen Leisten‘ ist dabei ein ganz großer Knackpunkt“, erklärt die Möglichkeitsmacherin. „Viele Menschen fühlen sich schuldig, wenn sie den Wunsch nach Veränderung spüren, schließlich haben sie doch ein gutes Leben und sollten zufrieden sein. Sie haben einen vernünftigen Job, einen Partner, Kinder und ein schönes Zuhause und spüren trotzdem, dass sie unzufrieden sind, weil in ihnen andere Wünsche keimen: Vielleicht mal ein Jahr mit dem Wohnmobil durch Europa reisen, mit Mitte vierzig eine neue Ausbildung beginnen oder sich doch noch ins Ausland versetzen lassen. Da hat man es mit dem Verständnis bei den anderen oft schwer. Den Spruch: ,Was hast du denn schon wieder, du kannst doch wirklich zufrieden sein‘, kennt sicher jeder aus seiner eigenen Kindheit. Wenn dann noch Skepsis oder Kritik aus dem Freundes- oder Familienumfeld dazukommen, ist der Traum ganz schnell wieder begraben.
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Angezogene Handbremse
Diejenigen, die sich tatsächlich trauen, etwas anzugehen, starten leider oftmals unbewusst mit angezogener Handbremse. Viele subtile Glaubenssätze sabotieren das Projekt: Was denken die anderen, wenn ich jetzt plötzlich etwas völlig anderes mache? Sprüche wie: ,Darf es mir so gut gehen, während andere Menschen leiden? Ich hab’s doch gar nicht verdient, dass ich so glücklich oder erfolgreich bin‘, bringen uns auch nicht nach vorne, sondern sorgen dafür, dass unsere Projekte bald wieder ,einschlafen‘.“
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Geduld mit sich haben
Das Aufgeben ist überhaupt ein wichtiger Grund fürs Scheitern. Nicht, wer lange braucht, scheitert, sondern, wer seine Vision aus den Augen verliert. „Gut Ding will Weile haben – dieser Spruch kommt nicht von ungefähr“, weiß Otzelberger. „Wenn ich etwas völlig Neues beginne, betrete ich unbekanntes Terrain. Ich brauche Zeit, um mich dort zurechtzufinden, und muss mir vielleicht ganz neue Fähigkeiten aneignen. Manche Visionen brauchen auch einfach Vorbereitung: als Familie ins Ausland zu ziehen, will gut geplant sein. Und zu guter Letzt: der richtige Zeitpunkt ist alles! Man kann die Dinge nicht erzwingen. Viele Projekte sind Prozesse, die wir nicht einfach von heute auf morgen in Gang setzen können, sondern bei denen es wichtig ist, dass unser Verstand und unsere Emotionen Hand in Hand gehen.“
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Vielen Menschen erscheint ihr Traum auch zu groß – sie haben das Gefühl, sie müssten einen Mount Everest überwinden, und glauben, sie müssten alles alleine schaffen. Dabei macht es viel mehr Sinn, sich Unterstützung von außen zu holen. Vielleicht gibt es jemanden, der ein ähnliches Projekt schon mal gestemmt hat? Eine Freundin, die wirklich Verständnis für unseren Traum hat. Oder wir suchen uns Unterstützung von außen: Es gibt Rohkost-Coaches, Fallschirmlehrer, Auswanderungsberater, Business-Mentoren – für jede Veränderung gibt es die passende Person, man muss nur danach suchen. Und nicht zuletzt gibt es inzwischen für alle Spezialgebiete eine Fülle an Blogs und Online-Communitys, wo sich Gleichgesinnte treffen und man neben der nötigen Portion Motivation sehr viele Informationen bekommen kann.