Alle Jahre wieder machen wir uns in der Zeit rund um den Jahreswechsel Gedanken darüber, wie wir unsere Zukunft noch ein wenig schöner, erfolgreicher und besser gestalten können. Wir nehmen uns vor, im Beruf den nächsten Karriereschritt zu wagen, endlich mit dem Rauchen aufzuhören oder uns mehr Zeit für die Familie und Freunde zu nehmen. Leider sind diese Vorsätze häufig auch schnell wieder vergessen; wir fallen zurück in alte Muster und ärgern uns über die eigene Inkonsequenz. Damit Ihre Vorsätze dieses Jahr auch wirklich Realität werden, haben wir uns mit der erfolgreichen Improvisations-(Impro)Trainerin, Business-Coach und Gründerin der Improfeten Sandra Meier über dieses Thema unterhalten und viele wertvolle Tipps erhalten.
Liebe Sandra, was hältst du grundsätzlich von Neujahrsvorsätzen und Zielen?
Ich finde sie sehr wichtig; denn wie soll ich sonst wissen, wo meine Lebensreise hingehen soll? Ziele sind die Grundlage eines erfolgreichen und glücklichen Lebens. Ich ziehe hier gerne einen Vergleich zum Impro-Theater. Hier werden Geschichten kreiert auf Basis des Publikum-Inputs. Ähnlich ist es im Leben. Hier haben wir die Möglichkeit, unsere eigene Geschichte zu kreieren und die beste Version von uns selbst zu erschaffen. Ziele sind für mich Wegweiser für das Leben, das ich mir erschaffen möchte, ich bin somit proaktiv tätig.
Wie können wir unseren Zielen treu bleiben und sicherstellen, dass wir diese auch wirklich umsetzen und nicht binnen kürzester Zeit wieder vergessen?
Meiner Meinung nach beginnt es schon damit, welche Ziele man sich setzt und ob man diese auch wirklich erreichen möchte. Hier sollte man auf seine Herzensstimme hören und sich vor allem genug Zeit dafür nehmen. Eine kleine Auszeit von der Hektik des Alltags, in der man Zeit hat, in aller Ruhe auf seine innere Stimme zu hören, kann wahre Wunder bewirken. Was lässt mein Herz schneller schlagen?
In dieser Zeit der Ruhe wird man dann auch schnell viel klarer und zielfokussierter. Auch Kreativität und Aufmerksamkeit werden geschärft. Man nimmt plötzlich wieder ganz andere Impulse von außen wahr, kann diese in seine Gedanken miteinfließen lassen und so der Regisseur seines eigenen Lebens werden.
Wenn man seine Ziele dann erst einmal definiert hat, wie geht es weiter?
Für mich ist es dann immer wichtig die Ziele zu visualisieren und mir genau auszumalen wie es sein wird, wenn ich mein Ziel erreicht habe. Wie wird es sich anfühlen, wie wird es aussehen, was hat sich verändert? Je detaillierter ich mir meine Zukunft vorstelle und diese Vorstellung mit Emotionen untermauere, desto leichter wird es, dieses Ziel dann auch wirklich zu erreichen. Wichtig finde ich auch, dass man gnadenlos ehrlich zu sich selbst ist. Man muss auf seine innere Stimme hören und zu sich selbst sagen: Tu jetzt das Bestmögliche, gebe Alles und vor allem bleib dabei positiv und lass dich nicht von Zweifeln verunsichern.
Zweifel ist hier ein wichtiges Wort, denn oft bekommt man Angst, ob man z. B. für den nächsten Karriereschritt tatsächlich schon bereit ist, ... Wie geht man damit richtig um?
Auch hier nehme ich gerne wieder die Impro-Theorie zum Vergleich, denn hier heißt es: Kein Plan ist unfehlbar, denn es kann alles schiefgehen. Das Wichtigste ist dann, positiv zu bleiben und die neue Richtung anzunehmen. Ganz nach dem Motto: So ist es jetzt, und ich mache das Beste daraus! Auf die Situation einlassen, schnell reagieren und positiv bleiben, denn es gibt immer eine zweite Möglichkeit, einen zweiten Weg oder wer mag auch einen doppelten Boden, der einem dabei hilft, sein Ziel trotzdem zu erreichen.
Welchen Tipp hast du für uns, wenn wir einmal so gar nicht mehr weiterwissen?
Ich stelle mit immer folgende Fragen und schreibe meine Antworten nieder: „Welchen Preis muss ich zahlen, wenn ich das Ziel nicht weiter verfolge?“ und
„Welche Konsequenzen hätte es für alle Bereiche meines Lebens, wenn ich alle meine Vorhaben in die Tat umsetze?“
Welche Technik aus dem Impro-Theater könnte man Zuhause üben und in derartigen Situationen anwenden?
Eine kleine Übung, die jeder jederzeit durchführen kann, wäre einmal zu allem „oh ja“ zu sagen und dankbar zu sein. Einfach einmal aufhören zu jammern und dafür versuchen, das Positive in allem zu sehen. Mein Motto: „Nehme die Angebote an die auf dich zukommen und ziehe immer das Gute auch aus schlechten Erlebnissen oder Erfahrungen.“
Eine weitere tolle Übung finde ich, wenn man bei all seinen Denkweisen und Entscheidungen einfach einmal so tut, als wäre man den ersten Tag auf dieser Welt und ganz ohne Ängste und Wissen um das, was eventuell passieren könnte, auf Problemstellungen und Herausforderungen zugeht.
Vielen Dank für die vielen Tipps und spannenden Antworten!!
Mehr über Sandra Meier und ihre Arbeit erfahren Sie auf Sandras Homepate www.wirkungsvoll.info
Ein untrainiertes Gehirn schadet der Gesundheit.