Ich grüße euch, ihr Menschlinge …
Es ist wieder soweit. Eure Hollefrau schüttelt schon ein wenig die Schneekissen, der nikogelauste Bischofsmann ist mit seinen glockenscheppernden und befellten Grausgestalten durch die Straßen gezogen. Alle Menschlinge rennen mit großen Einkaufstaschen herum und haben Angst, nichts mehr Kaufbares zu ergattern. Manche schubsen, fluchen und tröten laut mit ihren Automobilen rum, wenn einer an dem Rot-Gelb-Grün-Leuchtmasten nicht gleich weiterfährt. Ihr nennt das „staade Zeit“.
Dann wird der Geborenheitstag von eurem Gottessöhnchen gefeiert. Er bekommt nichts geschenkt – ihr beschenkt euch lieber selbst. Dann ist das Jahr zu Ende, und ihr schießt mit Lautknallern und Feuerraketen. Die Tiere haben Angst, verstecken und freuen sich, wenn der Krieg des Jahreswechsels endlich vorbei ist. Ihr stellt euch hin, wenn die Uhr die Mittennacht anzeigt und macht euch selbst Versprecher: Ich nehme keinen Rauchstengel mehr in den Mund, ich mach mehr Sportlichkeiten, ich helfe dem kranken Hausnachbarn. Dann trinkt ihr noch ganz viele Gläser Kopfverwirrer und wisst am ersten Jahrestag nichts mehr von euren Vorgenommenheiten.
Versucht es doch einmal wie wir Zwerge … wir nehmen uns jeden Tag etwas vor und machen das dann auch am selben Tag. Und am nächsten Tag nehmen wir uns wieder etwas vor und tun das auch gleich wieder. Jeden Tag, 365 mal im Jahr.
Ich wünsche euch eine schöne staade Weihnacht und keinen Ausrutscher in das neue Jahr. Euer „Manni“, der Zwerg vom Untersberg.